SAM 9084Am 29. Februar fand die planmäßige regionale Talentsichtung zum Glück wieder im Vereinshaus der Kleingartengruppe „Volksgesundung“ statt, woran 14 junge Talente (11 Jungen und 3 Mädchen) aus zehn Vereinen des Spielbezirks Leipzig teilnahmen. Als Trainer wirkte wieder Burkhard Starke mit, tatkräftig unterstützt von Miriam Weimert, und das Thema des Tages lautete diesmal: „Angreifen bei entgegengesetzten Rochaden“

 

Diese Situation auf dem Brett erspart das Suchen nach einem Plan, denn dieser liegt doch klar auf der Hand: Auf dem einen Flügel angreifen, auf dem anderen Flügel den Angriff des Gegners behindern oder stoppen! Ex-Weltmeister (1972-1975) Bobby Fischer mit seiner erklärten Vorliebe für heterogene Rochaden hat dazu einen sehr bildhaften Vergleich formuliert: „Die Auseinandersetzung ähnelt niemals derjenigen zwischen zwei Heeren, die sich stampfend entgegen marschieren und schließlich aufeinanderprallen, sondern eher dem Kampf zwischen zwei blitzschnell vorschießenden Schlangen, von denen jede den Schwanz der anderen zuerst erwischen will.“ In diesem Sinne wurden auch mehrere Partien von Bobby Fischer für das Thema-Turnier ausgewählt, aber nicht nur Gewinnpartien. Dazu wurden auf Diagrammen vorgegebene thematische Partiestellungen im Schnellschach (mit Aufschreiben bei 20 oder manchmal auch nur 15 Minuten Bedenkzeit) ausgespielt und anschließend analysiert bzw. ausgewertet. Taktisch zu entscheidende Stellungen wurden nicht vorgegeben, sondern nur ausgeglichene oder im dynamischen Gleichgewicht befindliche, die strategisch zu bewerten und zu behandeln waren.

Es wurden zwei Gruppen, A mit 6 Spielern und B mit 8 SpielerInnen für Rundenturniere im Modus Jeder gegen Jeden gebildet, die nach 5 Partien beendet wurden. Gespielt wurde von allen Teilnehmern mit großer Hingabe und Disziplin bis zum bitteren Ende, welches manchmal auch durch Zeitüberschreitung eintrat, obwohl zu deren Vermeidung in der „ersten Zeitnot“ noch eine Reserve von 5 Minuten gewährt wurde.

In der A-Gruppe siegte Lennard Rosenkranz (Weißblau Allianz Leipzig) mit 4 Punkten aus 5 Partien vor Arthur Herrmann (Chemie Böhlen) und Julian Petzke (Schachgemeinschaft Leipzig) mit je 3 Punkten. In der gemischten B-Gruppe siegten punktgleich mit 4 Punkten aus 5 Partien Timon Klein (SC Leipzig-Lindenau) und Alexander Rolle (Blau-Weiß Altenhain) vor Joe Becker (Weißblau Allianz Leipzig) mit 3 Punkten.

In den Spielpausen sorgten Einlagen mit Cross-Boule im Vorraum für etwas Abwechslung. Der traditionelle Spaziergang zum Wackelturm auf dem Rosentalhügel wurde trotz verschlammter Wege absolviert, und so musste anschließend ein gründliches Schuhe-Abwaschen stattfinden, um das Lokal nicht zu verschmutzen. Zum Abschied nach Auswertung der letzten Runde durften alle Teilnehmer wieder kleine Preise im Empfang nehmen, die oben genannten Erfolgreichsten natürlich auch etwas größere Preise. Einladungen zur zeitnahen nächsten Talentsichtung am 4. April zwecks Vertiefung des dankbaren Themas (mit Partien von Carlsen, Caruana und Co.) wurden gleich noch allen Teilnehmern übergeben, werden aber auch den Vereinsverantwortlichen noch zugestellt.