P1300608Der Blick in den riesigen Turniersaal der Messehalle 2 kam einem doch sehr vertraut vor. Wieder weit über 200 Teilnehmer - 231, um genau zu sein -, etliche Schiedsrichter, Eltern und Betreuer prägten das gewohnte Bild des Chemnitzer Jugend-Opens, ganz so, als hätte es die 5 Jahre Pause nie gegeben. Aber klar: viele von jenen, die zuletzt 2019 mit dabei waren, sind nicht nur einen viertel Meter größer geworden und haben Altersklassen übersprungen, sondern seit dem auch schachlich in aller Regel hunderte DWZ-Punkte zugelegt. Die jüngsten Erstteilnehmer wiederum waren damals gerade mal 3 Jahre alt und erlebten dieses Mammutturnier mit am Ende fast 800 gespielten Partien zum 1. Mal. Sie alle kamen hauptsächlich aus Sachsen, wobei die Chemnitzer Vereine USG Chemnitz und Chemnitzer SC Aufbau´95 zwar die größten Kontingente stellten, die vier Dresdner Team den beiden in der Summe jedoch kaum nachstanden.

Das Spielgeschehen verlief in etwa wie üblich. Während sich die ersten Reihen bereits kurz nach Rundenbeginn lichteten, wurde mit höherer Altersklasse zunehmend mehr Bedenkzeit - wie stets 30 Minuten (ohne Bonus) pro Spieler und Partie - in Anspruch genommen, was dort schon früh-zeitig zu teils dramatischen Blitz-Finals führte. Das bessere Ende hatten meist die Dresdner und Chemnitzer, die nicht nur quantitativ, an diesem Tage auch qualitativ bestens vertreten waren.

So gingen satte 10 der insgesamt 14 Altersklassen-Siege an die Elbe oder Chemnitz, wobei allein die USV TU Dresden sämtliche Titel der AK U12 bis U18 einfuhr. Cornelius Gruner, Yehot Marynychenko, Maximilian Ellinger und David Fruth hießen die Sieger, während bei den Mädchen Chemnitz die Nase weit vorne hatte. Die Schwestern Paula und Laura Czäczine vom CSC Aufbau´95 errangen jeweils Gold in der AK U25 und U18, während die USG mit Ida Wiedbusch (U8) und Rafif Sayouf (U16) Platz 1 der Mädchenwertung belegten. Ein ganz besonderes Husarenstück gelang unterdessen der U10-Jährigen Esther Mudriievskaya vom SV Grün-Weiß Dresden, die nicht nur als einzige Teilnehmerin Platz 1 auch in der Gesamtwertung belegte. Obwohl „nur“ an Nummer 4 gesetzt ließ sie zudem der gesamten Konkurrenz keine Chance und gewann all ihre 7 Partien ! Gleichfalls ohne jeden Verlustpunkt siegte in der AK U8 Jaro Storl von der BSG Grün-Weiß Leipzig, während am anderen Ende der Altersskala, also in der “Königsklasse“ der U25-Jährigen, Niklas Preißler vom SV Grün-Weiß Niederwiesa mit immerhin 6,0 Punkten überlegen die Goldmedaille holte. Ebenso trugen sich Lene Marie Lange (ESV Nickelhütte Aue) und Mara Stiehler (SV Muldental Wilkau-Haßlau) bei den Mädchen der AK U12 bzw. 14 in die inzwischen 19 Jahre lange Siegerliste ein.

Die Mannschaftswertung gewann der USV TU Dresden entsprechend den vier ersten Plätzen mit der Ideal-Platzziffer 4 (Yehor Marynychenko / Cornelius Gruner / David Fruth / Maximilian Ellinger) vor der SG Grün-Weiß Dresden (Platzziffer 9 : Esther Mudriievskaya / Thimothy Radeke / Adam Seymer / Dmytro Koltyhin) und der USG Chemnitz (Platzziffer 11 : Rafif Sayouf / Joshua Li / Leon Chris Ehrig / Jari Wiedbusch).

Dass dieses Turnier nach solch langer Pause derart erfolgreich zurückkehrte und dabei die Teil-nehmerzahl von 2019 sogar übertraf, ist nicht hoch genug zu würdigen. Um so größer daher der Dank an das Organisationsteam und die Turnierleitung um Steffen Mittelbach, Jörg Weißflog, Andreas Schulze, Tobias Mühlpfort, Ulrich Popp und Rainer Kutscha, dem aus Markneukirchen eingeflogegenen Hauptschiedsrichter Burkhard Atze, desweiteren den AK-Schiedsrichtern Anna Czäczine, Danny Brand, Bernd Finck, Kay Kempe, Wiktor Korsunskij, Norman Thielsch, Jonas Uhlig, Jörg Weißflog und Robert Wetzel und den zahlreichen ungenannten Helfern, vor allem aber auch den Sponsoren Eins Energie, Sparkasse Chemnitz, C3, Messe Chemnitz und Rochade e.V., die das Turnier mit ihrer Unterstützung erst möglich machten. Selbst das Wetter spielte bestens mit, was den Kids durch ebenso dankenswerte Mithilfe von Uschi Kaminski und Jakob Lorenz jede Menge Gelegenheit zum Ausgleich bot, sei es beim Fußballspielen, mit Malereien oder Saltos in der Hüpfburg. Mal mehr, mal weniger ausgeruht ging es dann zurück an die Tische, wo in leichter Abwandlung eines alten Klassikers dann auch wieder für die Kleinsten galt: entscheidend is auf´m Brett!