Der letzte Spieltag. Schon komisch, wie schnell die Zeit weg ist. Mittlerweile haben wir schon für den Rückflug morgen Abend eingecheckt. Anna sitzt am Brett, als der brasilianische Schiedsrichter zu ihr kommt und ihr sein Schiedsrichter-Schlüsselband mit den Worten „I`ll give you that, because you are a very nice person“ schenkt. Sie wäre immer so freundlich gewesen und er hätte sich gefreut, sie in seiner Gruppe zu haben, erklärte uns abends zur Siegerehrung der einzige deutsche Schiedsrichter Markus Keller (Schiri U8). Eine nette Geste. Sie hängt es sich gleich um, vielleicht bringt es ja Glück.

Hat es leider nicht! Ein total gewonnenes Springer-Endspiel wurde durch einen groben Fehler in einem Moment der Unaufmerksamkeit noch verloren! Die Tränen liefen lange.

Auch Anja war nicht zufrieden, in besserer Stellung gelang ihr nur ein Remis. Einzig Filiz punktete noch einmal und kam am Ende auf Platz 9 ein. Anja wurde 17. und Anna rutschte weit nach hinten auf Platz 54.

Insgesamt waren alle Sachsen nicht zufrieden mit ihrem Ergebnis.

Für Anna bleibt jedoch im Fazit: Es war schön, dabei gewesen zu sein, sie hat viel gelernt, viel erlebt, neue Schachfreunde kennen gelernt und sich jede Menge Motivation geholt.

Die Siegerehrung am Samstagabend war übrigens ein wenig chaotisch, da der dargebotene Programmteil nur von den ersten Reihen aus zu erkennen war, die 6 Erstplatzierten jeder AK waren dann aber auf der Bühne gut zu sehen und es gab als Pokale für die jeweils ersten Drei unterschiedlich große Christus-Statuen, ein Wahrzeichen von Rio.

Die Anspannung fiel von allen Teilnehmern, Eltern und Betreuern ab und der Abend klang bis in die Nacht- (und teilweise Morgen-) Stunden am Pool aus.

Sonntag 14.00 Uhr Ortszeit fuhren die Busse für uns am Hotel ab – kurz vorher hatten wir auch endlich die kleinen Äffchen zu Gesicht bekommen, die auf den Bäumen der Hotelanlage turnten. Wahrscheinlich waren sie extra zur Verabschiedung in die Nähe der Rezeption gekommen. Flug von Goiania zum riesigen und übervollen Flughafen Sao Paulo (vielleicht auch wegen des an diesem Tag stattfindenden Formel 1-Rennens), gegen Mitternacht ging es dann von dort wieder zurück nach Deutschland und am Montag Nachmittag landeten alle, zum größten Teil müden, Schachspieler in Frankfurt.