Es kann losgehen. Die IEM U8 startete heute mit der ersten Runde. Nach altbewährter Tradition gab es auch in diesem Jahr wieder ein Gastgeschenk, diesmal ein grüner Rucksack mit dem Logo des Turniers.
Vor der Runde haben bereits viele Spieler, Eltern und Trainer vor dem Turniersaal gewartet. Manch einer kam auch verspätet, leicht verschlafen und in Pantoffeln. Nichtsdestotrotz startete der Hauptschiedsrichter Sven Baumgarten pünktlich 9 Uhr mit der Ansage. Nach der Vorstellung der weiteren Schiedsrichter und einigen kurzen Hinweisen zum Partie-Ablauf und der Uhr verabschiedete Sven die Eltern aus dem Spielsaal mit dem Hinweis: "Da spielen nur die Kinder - ich zähl mich da mal mit. Wir wollen am Anfang alleine spielen."
Starke Bauernregel zur 1. Runde:
Lass heraus die Springer springen,
dass die Hufe hell erklingen.
Bindest du die Pferde fest,
stinkt's im Stall bald wie die Pest!
Aus dem Turniersaal gab es heute einige schöne Szenen zu berichten. Gleich am Anfang fragte ein Spieler mit Blick auf die Uhr: "Ist das eine Minute oder eine Stunde?" Bei der Umwandlung setzte ein Junge seinen Bauern auf die gegnerische Grundreihe und sagte: "Bitte einen Turm". Als der Gegner den Turm auf das Feld gestellt hatte und selber ziehen wollte, drückte der Junge die Uhr und sagte "Jetzt ist der Zug erst beendet." Recht hat er auf jeden Fall. Eine weitere Kuriosität ereignete sich an einem der vorderen Bretter. Ein Spieler holte den Schiedsrichter, um ihm zu sagen, dass er im nächsten Zug Matt setzen wird. Dieses vorausschauende Denken finde ich sehr gut, obwohl es in diesem Fall nicht notwendig war. Der Gegner sah es sehr gelassen und notierte schon mal den Matt Zug.
Währenddessen hat das Bulletin-Team die Auswirkungen der Internationalität gespürt. Dieses Jahr sind Spielerinnen und Spieler aus 5 verschiedenen Ländern anwesend. Mit den unterschiedlichen Notationen haben sie so ihre Freude. Neben der deutschen Notation (K-D-T-L-S) gibt es auch eine polnische (K-H-W-G-S), eine russische (Кр-Ф-Л-С-К) und eine englische (K-Q-R-B-N). Nebenbei sind die deutschen Teilnehmer sehr kreativ beim Springer (auch Pferd genannt). Dieser wird neben S auch mal als P oder F dargestellt.
Vor der ersten Runde gab es noch eine kleine Überraschung von unseren polnischen Gästen. Die Spielerinnen und Spieler überreichten dem Turnierleiter Frank Schulze vier große Schachfiguren aus Holz. Diese Figuren haben auch anderen mitreisenden Eltern so gut gefallen, dass einige gefragt haben, ob man diese hier kaufen könne.
Starke Bauernregel zur 2. Runde:
Zieh am Anfang doch nicht dumm
nur mit einem Stein herum!
Steht die Dame vorn alleine,
achte sie auf Stolpersteine!
Die Karenzzeit beträgt bei der IEM U8 lediglich 10 Minuten. An einem Brett wurde diese fast vollständig ausgefüllt. Ein Spieler wollte die zweite Runde nicht mehr mitspielen. Aber nach elterlicher Überzeugungsarbeit konnte er noch umgestimmt werden, sodass er 7 Minuten nach Rundenbeginn am Brett saß.
Überraschenderweise haben alle weißen Spieler an den ersten sechs Brettern gewonnen. Das bedeutet, dass einige der favorisierten Spieler bereits in der zweiten Runde einen ganzen Punkt abgeben mussten. Es wird also gleich zu Beginn des Turniers spannend. Morgen geht es mit einer Einzelrunde am Vormittag weiter. Der Nachmittag kann dann frei geplant werden. Das Freizeit-Team bietet (bei ausreichend gutem Wetter) ein Fußball-Turnier an.