Zur Talentsichtung, die erstmals im zweiten Spiellokal der Schachgemeinschaft Leipzig in Gohlis stattfand, erschienen nur sieben Talente, nachdem Neele Halas leider kurzfristig wegen einer Erkältung absagen musste. Diese bedauerlich kleine Teilnehmerzahl war durch anderweitige Verpflichtungen von „Stammkunden“ bedingt und wird hoffentlich eine Ausnahme bleiben. Das Thema der von Burkhard Starke und Sandra Ulms durchgeführten Veranstaltung war „Der König in der Mitte“ und wurde wieder als Schnellschachturnier (mit je 15 Minuten Bedenkzeit) aus vorgegebenen thematischen Stellungen absolviert, wobei Sandra „außer Konkurrenz“ mitspielte, um eine gerade Teilnehmerzahl herzustellen. Gespielt wurde einrundig im Modus jeder gegen jeden, und keine der vorgegebenen Ausgangsstellungen war eindeutig für eine Seite gewonnen, so dass eine gewisse Gerechtigkeit gegeben war. Auch dass Sandra alle ihre sieben Spiele gewonnen hat, diente der gerechten Punkteverteilung.
Vor dem „Startschuss“ wurde erst einmal der Sinn des Themas erläutert, beginnend mit der Frage, was mit „König in der Mitte“ genau gemeint ist: nämlich nicht der König auf einem der vier Zentrumsfelder d4/e4/d5/e5, sondern ein König auf seiner Grundreihe und gleichzeitig auf einer Zentrallinie, also weißer K auf d1/e1 oder schwarzer K auf d8/e8. Die drei bekannten Bekämpfungsmethoden „Herauszerren“, „Festnageln“ und „Freilegen“ des Königs wurden an klassischen Partiebeispielen mit dem Hinweis demonstriert, dass man am Brett dann immer selbst entscheiden müsse, welche Methode gerade zutrifft oder den meisten Erfolg verspricht. Nach jeder Runde wurden die „richtigen“ Lösungen mit dem Digitalprojektor dargeboten und sinnfällige Fehler oder verpasste Chancen aus den ausgespielten Stellungen gezeigt.
Das wechselhafte bis schlechte Wetter gestattete leider keinen Spaziergang zum nahen Bretschneider-Park, sodass als körperlicher Ausgleichssport indoor das Cross-Boule zwischen den Runden zur Anwendung kam, woran alle mit großer Freude teilnahmen.
Im Turnier siegte mit 5,5 Punkten aus 7 Partien Jenny Ha-Linh Nguyen (SG Leipzig) vor Arthur Herrmann (SV Chemie Böhlen) mit 4,5/7 und Alexander Rolle (SG Blau-Weiß Altenhain) mit 4/7.
Vorgesehen ist eine Fortsetzung bzw. Vertiefung des Themas bei der nächsten Talentsichtung am 6. April im Leipziger Sportforum, wozu sich hoffentlich auch wieder mehr Teilnehmer einfinden werden.