Blick in den SpielsaalEine viel zu schnelle Runde…

Die 4. Runde war tatsächlich eine schnelle Runde. Ich hatte den Eindruck, dass die Boliden (die Autos der Formel 1) dagegen richtige Schleicher sind. Oder lag es daran, dass viele die lange Distanz scheuten, weil sie am gestrigen Nachmittag lange und ermüdende Wanderungen hinter sich gebracht hatten? Ich habe gehört, dass einige Spieler sich in der Sächsischen Schweiz verirrt haben… Zum Glück saßen sie aber dennoch heute Morgen pünktlich am Brett.

Wiederum sahen wir tolle Eröffnungen, schöne Endspiele und ob des zu schnellen Spielens hier und da ein paar Tränen nach der zu schnellen Niederlage. Die Warnung der Trainer, Mamas und Papas: „Spiele bitte nicht so schnell“ bleibt nur begrenzt als Drohung und viel zu kurz im Kopf hängen. Cecilia (schön das sie wieder mitspielen kann) hat die gestrige Auszeit wegen Fiebers gut verkraftet und holte sich (offensichtlich gut ausgeruht) einen schnellen Sieg. Andere wollten auch schnell gewinnen und probierten es gleich mal mit einem Doppelzug ohne den Zug des Gegners abzuwarten. Aber die Schiedsrichter bekommen (fast) alles mit! Ein Spieler drückte seine Uhr und stellte fest: „hier stimmt was nicht“ … Nach wenigen Minuten zog er dann auch endlich seinen fehlenden Zug! Am Brett 20 stand es nach einem schönen Grundreihenmatt nach exakt 20 Minuten (die Uhr zeigte Restzeit 50:50 an) 0:1 für Schwarz. Am Brett 8 hatte sich die schwarze Dame verirrt und konnte (so glaube ich) vielleicht sogar gefangen genommen werden. Prima ist, dass ihr euch alle bei einer Bauernumwandlung meldet. Ein großes Lob dafür!

Eltern vor dem SpielsaalAuch ein Lob an unsere Trainer, Eltern und Betreuer! Im Vorraum klappt es jetzt sehr gut mit dem Flüstern. Das heute mal ein Handy im Saal geklingelt hat… na ja, wird sicher nicht mehr vorkommen. Der „Sünder“ durfte ja dann auch nicht zurück in den Spielsaal.

Nach dem Mittagessen und ggf. Mittagsschläfchen ging es in der 5. Runde wieder richtig zur Sache. Zunächst explodierte erst einmal eine „Fanta“ Flasche. Sie wurde offensichtlich vorher zu stark geschüttelt. Das „Wischkommando“ Frank Schulze beseitigte den kleinen „Sebnitzsee“ lakonisch mit den Worten: „Das ich das noch erleben darf“! Ja, auch ein Hauptschiedsrichter ist sich nicht zu schade mit Eimer und Lappen auf den Knien herumzurutschen…

Blick in den SpielsaalAn den ersten Brettern gab es da schon einige Überraschungen. Maximilian remisierte mit Adrian an Brett 1, wobei meines Erachtens Maximilian etwas besser am Königsflügel stand. Emil bezwang in einer spannenden Partie den starken Alexander, der kurz vor seiner Niederlage noch ein Remis ablehnte. Am Brett 4 hielt Marcel tapfer mit den schwarzen Figuren gegen den stark spielenden Franciszek das Remis fest. Am Brett 5 spielte Robert gegen Kevin eine schöne ruhige Partie und erntete am Ende die Früchte. Kevin hatte keinen richtigen Plan und zog mehrmals planlos mit dem armen Läufer hin und her. Aber, ihr wisst ja: Lieber einen schlechten Plan, als gar keinen Plan!

Morgen steht auf dem Plan die 6. Runde. Wird es da schon eine kleine Vorentscheidung geben können? Wir werden sehen… Bis dahin wünsche ich euch erst mal eine gute Nacht und tolle, coole Träume von noch tolleren (Schach)Zügen!

Euer Schiedsrichter
Michael Rätsch