Zur Vormittagsrunde war Karl schon recht früh anwesend und kommentierte sein frühes Erscheinen mit den Worten: „Zeitig zu kommen lohnt sich, da kann man immer fetzige Musik hören“! Obwohl nicht so früh wie Karl, erschienen dennoch alle überpünktlich zur 4. Runde. Im Vorfeld recherchierte unser Hauptschiedsrichter, dass nach 5988 Zügen in jedem Fall (spätestens durch die 50 Züge-Regel) die Partie vorbei sein muss! Aber so lange, dass kann ich schon vorweg nehmen, spielte Keiner! Im Gegenteil!
Wieder ging es teilweise zu schnell an den Brettern los, die Figuren flogen nur so vom Brett und schnelle Entscheidungen waren die Folge. Die beiden ersten Matts sah ich auf dem Feld g2; wieder eine Zusammenarbeit von Läufer und Dame. Offensichtlich wird dieses Duo nicht als gefährlich eingestuft. Das ist ein schwerer Irrtum!! Drinnen flogen also die „Fetzen“ und Draußen sonnten sich die Eltern in der Hoffnung, dass ihre Kinder nicht zu früh am Platz der Sonne erscheinen. An den Brettern 1-7 saßen noch alle Spieler 40 Minuten nach Rundenbeginn. Ein Zeichen das sich an diesen vorderen Brettern nun die „Elite“ in den nächsten kommenden Runden trifft. Inzwischen dominieren Kevin und Jirawat das Geschehen. Doch in Runde 5 treffen sie noch nicht aufeinander…
Jirawat spielte gegen den stark auftrumpfenden Lukas und Kevin musste sich gegen Hai Lam beweisen. Kurzzeitig wackelte Jirawat, konnte aber nicht zum Sturz gebracht werden. Am Ende nach einem langen, interessanten Kampf behielt er die Oberhand. Kevin spielte hingegen wiederholt sehr souverän und unerwartet schnell gab sein Gegner die Partie verloren. Auch an den anderen Brettern wurde hart gerungen. Am Brett 37 wollte Ole (schwarz) den Bauern des Gegners in eine eigene Dame umwandeln, was aber nicht zugelassen wurde, dennoch gewann er später gegen Daniel. Nach langem Kampf musste der Schiedsrichter viele Tränen trocknen, immer ein Taschentuch in Reichweite. Wie gewöhnlich endet die 2. Tagesrunde immer sehr schnell, doch diesmal wurde am Spitzenbrett die längste Partie des Tages mit fast 2,5 Stunden gespielt. Besonders hervorheben möchte ich die Fairness der Kinder untereinander.
Nach der 5. Runde erwarten uns nun bereits jetzt sehr spannende Kämpfe um den möglichen Turniersieg. Wird auch diesmal Jirawat seine Position behaupten können. In der 6. Runde trifft er auf seinen alten Vereinskameraden Kevin. Ein friedliches Remis ist dennoch nicht zu erwarten! Lassen wir uns überraschen!
Auch am Mittwoch waren viele fleißige Maler am Werk. Einige wurden sogar von ihren Eltern unterstützt. Doch die anderen Aktivitäten kommen nicht zu kurz. Besonders beliebt ist das Skip-Bo Spiel, sowie Luftballonfederball, bei dem auch ab und zu die Betreuer abgeschossen wurden. Verluste gibt es zum Glück noch nicht zu beklagen. Vor dem Schlafen gehen war Premiere des DVD-Abends. Viele Kinder hatten sich mit ihren Kissen, Decken und Kuscheltieren eingefunden, so dass eine voll gemütliche Atmosphäre entstand. Selbst den Betreuern ging die Melodie von „I like to move it“ nicht aus dem Kopf.