Über den Verlauf der Runde 7 gibt es einiges zu erzählen. Zu Beginn versagte schon nach dem 2. Zug am Brett 10 das Werkzeug. Damit es ohne Störung gleich weiter gehen konnte, überließ der Schiedsrichter Florian seinen Stift. An vielen Brettern gab es eine Menge verschiedener Eröffnungen zu sehen. Am Brett 1 kam nicht das auf 1.e4 erwartete e5, sondern Alexander wartete mit Caro-Kann auf. Lennard (Brett 9) war offensichtlich gut drauf und wippte vergnügt auf seinem Stuhl auf und ab. Am Ende der Partie konnte er weiter wippen, denn Mirko verlor die Partie und war darüber untröstlich. Am Brett 37 gab es das Duell der Jüngsten, das Ole Zeuner für sich entscheiden konnte.

Im Vorraum erzählte mir eine Mama, dass sie ein Verbot ihrer Tochter hat, den Turniersaal zu betreten. Das finde ich gar nicht so schlecht. Manchmal sind Eltern schon komisch… So erzählte mir auch der Hauptschiedsrichter, dass die Eltern vom Brett 3 sich während der Partie gegenseitig kleine Vorwürfe machten, worüber auch immer. Wir nennen das also das Duell der Übereifrigen Eltern. Am Abend am Biertisch wird hoffentlich darüber gelacht und man gibt sich, wie unsere Kinder, nach dem „Duell“ freundschaftlich die Hände! Zurück zum Turniergeschehen. Am Brett 2 erwartete ich einen langen, spannenden Kampf. Aber Kevins Gegner Gengchun spielte für eine solch wichtige Partie viel, viel zu schnell und verlor dementsprechend auch leider viel zu schnell. Am Brett 35 erklärte Ole seiner Gegnerin mittlerweile wie sie das Matt noch hätte verhindern können. Auch am Brett 8 war die Partie vorbei und Heike nahm es mit einem süßen Lächeln gelassen hin. Sie wurde von Maja mit einem tollen Springerabzugs-doppelschach (gleichzeitig Matt) überrascht. Das war das eine Mädchenduell. Dem 2. Mädchenduell konnte man am Brett 34 beiwohnen. Hier kämpften Sandra und Maria. Letztere konnte sich den Punkt ergattern. Am Brett 23 hatte Juliane bereits 2 Figuren weniger, konnte aber Konrad mit einem Grundreihenmatt überlisten. Zwischendurch beobachtete ich am Brett 22 ein neues Pärchen. Die Partie dort war doch schon beendet. Hm, ach, …. da saß doch tatsächlich der „3. Schiedsrichter“ Nils und brachte seine Schwester Romy ins schwitzen. Am Brett 26 reichte Markus, unter Tränen und enttäuscht über sich selber, seinem Gegner die Hand und gratulierte aufrichtig zum Sieg. Das war echt super! Am Brett 24 wurde Kai´s König von Alicas´s Schwerfiguren massiv bedroht und schließlich überrannt. Am vorderen Brett 4 hatte Elina bereits viel Bedenkzeit verbraucht und plötzlich auch noch eine Figur weniger. Am Ende konnte sie nichts mehr ausrichten und Olaf hatte im „polnischen Duell“ die Nase vorn. Am Brett 21 machte sich im Endspiel Rachela selbst das Leben schwer. Die Dame musste nun den Turm versuchen zu erobern (was nicht hätte sein müssen) und bekam ihn am Ende schließlich doch zu fangen. Aber dabei hat sie eine bewundernswerte Ruhe die ganze Partie über ausgestrahlt. Am Brett 6 war Michel eigentlich schon besiegt. Sein „Turbospielen“ brachte ihm immer mehr in Richtung Niederlage. Wie er dennoch das Blatt wenden konnte, müsst ihr euch einfach beim Partienachspielen anschauen. An einem Brett gab es noch diese lustige Begebenheit: Einem Spieler fiel folgendes auf: „Hä, wo sind denn alle meine Bauern… Na gut dann gebe ich auf!“ Nach der Runde führt weiterhin Jirawat (er besiegte in einer „Auf- und Ab Partie Alexander) vor Kevin und Lukas Rößler. Letztere müssen nun in Runde 8 die Klingen kreuzen. Es bleibt spannend!

 

Vor der Nachmittagsrunde gab es schon zwei glückliche Gewinner. Es wurden die 2 schönen Plätze für einen Ferienaufenthalt im Sommer nächsten Jahres verlost. Sponsor ist das Jugendcamp in Grömitz an der Ostsee. Lustig war, dass ausgerechnet Amina Leib Spielfrei in der 8. Runde zugelost bekam. Sozusagen doppeltes Glück (Punkt und Reise)! Mehrere Kinder wollten auch Glück haben und brachten zur Runde wieder viele Maskotchen mit. Zu sehen waren Maus, Eule, Krokodil, Igel und eine Puppe. Ob sie Glück gebracht haben, weiß jedes Kind selbst. Aber man soll sich ja nicht nur auf andere verlassen… Einige Aufregung gab es am Brett 35. Maximilian wollte nicht mehr spielen, und das schon vor dem 1. Zug. Sein Kommentar: „Mir fällt nichts mehr ein“ und „Mein Herz schlägt immer dann so schnell“. Ja, Schach ist wirklich aufregend. Am Brett 30 gab es auch etwas Rappel und Trappel. Verärgert und traurig darf man schon sein, aber wütend und störend anderen Spielern gegenüber ist nicht so nett! Nach 45 Minuten spielten noch alle vorderen 12 Bretter. Besonders mit Spannung verfolgten alle Brett 1 und 2. Kevin und Jirawat haben wieder gewonnen. So bleibt es unglaublich spannend, was die vorderen Plätze anbelangt. Da kann noch richtig viel passieren.

Am letzten Tag war das Spielezimmer noch mal rappelvoll. Es wurden reichlich Luftballons aufgepustet. Die Mutigsten trauten sich sogar daraus Luftballonfiguren und -ketten zu kreieren. Außerdem wurde wieder sehr viel gebastelt, z. B. fliegende Drachen oder bewegliche Blätterraupen.

Den genialen Abschluss garantierten, für über 25 Kinder, der Film „Ice Age I“ und das geheimnisvolle rote UFO.