Turniersaal75 erwartungsfrohe junge Schachspieler starteten heute zur ersten von neun Runden. Die erste Runde verlief ohne Probleme und ohne Schäfermatts. Am schnellsten, aber trotzdem mit schöner Mattidee war das Brett 22. Sofya Patsernaya (SSC Rostock 07) setzte Amy Lee Meier (USG Chemnitz) in weniger als 12 Minuten matt. Überhaupt waren einige starke Mädchenpartien zu Beginn zu sehen. So auch das dreizügige Matt mit zwei Springern und Turm von Anna Gutmann (SG GW Dresden) gegen einen völlig wehrlosen Florian Ambach Salazar (ESV Nickelhütte Aue) mit einem ebenso wehr- oder wirkungslosen weißen Turm. Auch Elina Heutling (Schachzwerge Magdeburg) opferte mutig gegen den Landesmeister von Sachsen-Anhalt, Hugo Post (SG Döllnitz), doch am Ende setzten sich, wie an vielen Brettern, die Favoriten durch.

Nach einer Stunden waren noch 12 Partien im Gang und der Merseburger Vasil Paskalev tröstete nach seinem überlegenen Schwarzsieg noch Vladimir Baar (Schachunion Berlin) mit den Worten: „Irgendeiner muss ja verlieren...". Fand ich irgendwie nett und ein Zeichen für große Fairness im Feld.

Spruch zur Runde von Burkhard Starke:

Wer nicht schleunigst sich entwickelt,
wird erstickt, zerdrückt, zerstückelt.

Ähnlich verlief auch die 2. Runde.

So ging am Brett 22 ein toller Mattplan von Sander Breitzmann (SV Empor Berlin) mit Läufer und Springer auf und sein Gegner, Jan Volejnik (USV TU Dresden) musste nach 15 Zügen kapitulieren. Nach etwa einer Stunde wurde noch an 14 Brettern, zum Teil hochkarätig gekämpft. Luise Schnabel (Schachpinguine Berlin) schloss ihren starken Angriff mit Dame, Läufer und Turm erfolgreich ab und besiegte Janek Konrad Fricke (SF Friedrichshagen) sicher. Zum zweiten Mal fiel mir auch der spielstarke Noah Rose (BSG GW Leipzig) auf. Gab er in der ersten Runde noch ein gewonnenes Endspiel aus der Hand, setzte er sich dieses Mal, mit Schwarz, einem Superspringer und starkem Bauernspiel gegen Franz Theodor Franz (Schachpinguine Berlin) durch und war sichtbar erleichtert über den ersten Erfolg. Fast zwei Stunden wurde an vier Brettern gekämpft. Überall war es superspannend, so bei Richard Ackermann (1. SC Anhalt), der nach großem Kampf Wiktor Smyka aus Polen unterlag. Auch am Brett 9 war die Spannung zu greifen. Hier waren Leichtfiguren und Bauern auf dem Brett, allerdings hatte Richard Müller (ESV Nickelhütte Aue) einen Läufer mehr, den er aber nicht mehr benötigte. Am Ende waren ein aktiver schwarzer König und ein Zentrumsbauer, die das Pegel zugunsten von Richard gegen den tapfer kämpfenden Johannes Schade (SV Dresden Striesen 1990) ausschlagen ließ.

Morgen gibt es dann nur eine Runde und einen freien Nachmittag.

Spruch zur Runde von Burkhard Starke:

Kommt er nicht mehr zur Rochade,
sagt der König später: "Schade,
hätten wir doch bloß rochiert,
wäre so was nicht passiert!"

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