Der nach dem Ausfall von D2 im Januar erste Tageslehrgang des Jahres in Leipzig brachte diesmal den D1-Kader und zur Sichtung eingeladene Talente wieder im Vereinsraum der Leipziger „Volksgesundung“ zusammen. Das Wetter draußen war sonnig und warm, so dass die Erholungspausen problemlos im Freien stattfinden konnten. Das Thema des Tages war wieder Bauernendspiele, die nach Kasparow (wie im Videoclip von Daniel King zu hören) die schwierigsten Endspiele überhaupt darstellen und somit nicht oft genug geübt werden können. Als Trainer war wieder das eingespielte Team mit Sandra Ulms und Burkhard Starke aktiv. Eingeladen waren sowohl die D1-KaderspielerInnen von 2015, ergänzt durch zwei D2-Kaderspielerinnen, als auch zusätzlich einige Talente. Teilgenommen haben nach etlichen Absagen nur fünf nominelle KaderspielerInnen sowie neun Talente (und dazu noch zwei sechsjährige Schwestern in einer Art Schnupperkurs). Zwei getrennte Gruppen wurden gebildet, eine mit den fünf KaderspielerInnen plus die Pinguin-Cup-Siegerin Vivien Nguyen, die andere mit acht Talenten, die so auch in zwei Turniertabellen erscheinen.
Bei der Begrüßung wurde ein Scherzgedicht über das in Bauernendspielen immer wieder wichtige QUADRAT vorgetragen, dessen erster (von natürlich vier!) Versen so lautet:
Lasst uns das Quadrat betrachten,
denn das ist dem Geist gesund.
Höher müssen wir es achten,
als den Kreis, der gar zu rund.
Wie gewöhnlich wurde dann mit Warmmachen, diesmal durch Ausspielen eines thematischen Bauernendspiels – der aus der Spanischen Abtauschvariante resultierenden Bauernstruktur - mit jeweils 15 Minuten Bedenkzeit, und zur Minimierung des Zufallsfaktors – Gewinnstellung oder Verluststellung infolge der Auslosung - wurde diesmal dieselbe Stellung jeweils mit vertauschten Farben nochmals ausgespielt. Dieses Warmmachen wurde als 1. und 2. Runde eines Schnellschachturniers gewertet, welches erst mit dem nächsten Tageslehrgang seinen Abschluss finden wird. Gespielt wurde somit doppelrundig (jedoch nur drei Durchgänge) im Modus jeder gegen jeden. Die dabei erzielten Punkte wurden in die Gesamtwertung mit einbezogen, ohne dass es schon Turniersieger gab. Im „“Kaderturnier“ sammelten Hannah Oswald und Hendrik Wiedersisch mit jeweils 4 aus 6 die meisten Punkte, im „Talenteturnier“ war Mattes Pörner mit 5 aus 6 am erfolgreichsten vor Sarah Peglau mit 4 aus 6. Jede Stellung wurde immer anschließend auch wieder am Demobrett durchgenommen und ausdiskutiert.
Und es gab zwischendurch natürlich auch wieder Bildschirmlektionen mit Videoclips (aus STARKE BAUERNREGELN) sowie am Demobrett mit einer lehrreichen Verlustpartie des Lehrgangsleiters aus seinem letzten Punktspiel mit mehreren verpassten guten Gelegenheiten in einem schwierigen Bauernendspiel, in welches erst nachträgliche Computeranalysen Klarheit und Erleuchtung gebracht haben.
Der Test noch vor dem Mittagessen bestand aus 12 Aufgaben für die Talente und für die mit der Materie bereits vertrauen Kader aus dem doppelten Pensum, also 2 x 12 Aufgaben in etwas längerer Lösungszeit, wobei sich bei einigen aber gegen Ende schon Ermüdungserscheinungen zeigten.
Nach der Mittagspause wurden die Lösungen am Demobrett erläutert.
Beim Test der Talente lag wieder Mattes Pörner mit 14 (von 25 möglichen) Punkten als absolut Bester vorn, gefolgt von Saskia Pohle mit 13,5 und Emmanuel Helm mit 12,5 Punkten. Beim doppelten Test des Kaders war Klaudia Ortlepp mit 12,5 + 14,5 = 27 Punkten vor Laura Fischer mit 13 + 8,5 = 21,5 Punkten erfolgreich.
Die Auswertung von Test- und Turnierergebnissen erfolgte in der üblichen Weise, dass es auf jede vollständig gelöste Testaufgabe zwei Punkte und auf jeden Turnierpartiepunkt diesmal aber (wegen der auszuspielenden Gewinnstellungen) auch nur einen Punkt für die rechnerische Gesamtwertung gab.
Kleine Preise empfangen konnten nach der getrennten (Turnierpunkte und Testpunkte) Auswertung aus jeder Gruppe die besten Drei, aber ganz kleine Trostpreise gab es am Ende für alle!
Der von allen gewünschte Ausflug über die Kettenbrücke zum „Wackelturm“ auf dem Leipziger Rosentalhügel fand diesmal wieder statt, wobei leider zwei der Jüngsten ihre Höhenangst nicht zu überwinden vermochten, sondern auf mehr als halber Höhe wieder kehrt machten. Folglich konnte das Erinnerungsfoto nicht ganz oben auf dem Turm aufgenommen werden, sondern unten am Fuße des Turmes und dann noch eines auf dem Rückweg, wo alle einen umgestürzten Baumstamm bestiegen und schön ins bild gekommen sind.