SAM 3024Der letzte Tageslehrgang des D1-Kaders in Leipzig fand wieder in der Gartenvereins-Gaststätte Volksgesundung bei zum Glück "goldenem Herbstwetter" statt. Neben den bestätigten KaderspielerInnen von 2015 wurden wie üblich auch schon die für den D1-Kader 2016 neu bestätigten Kinder sowie einige Talente zur Sichtung eingeladen, so dass trotz einiger Absagen insgesamt 8 Mädchen und 7 Jungen zusammenkamen.

Das Thema hieß "Bauernendspiele II" mit Schwerpunkt auf der Kraft des Königs, was praktisch eine direkte Fortsetzung des D1-Lehrganges vom April des Jahres mit größtenteils denselben Teilnehmern bedeutete. Die da begonnenen beiden Turniertabellen vom Frühjahr wurden gleich fortgeschrieben und bei der Kadergruppe auch zu Ende gebracht, was bei der Talentegruppe nicht restlos (eine Doppelrunde blieb offen)  gelungen ist. Im Turnier der Kadergruppe gab es drei  mit 5,5 Punkten aus 10 Partien vor Klaudia Ortlepp (5) punktgleiche SiegerInnen: Vivien Nguyen, Hannah Oswald und Hendryk Wiedersich, während im Talenteturnier Miriam Peglau mit 7 aus 12 vor Mattes Pörner 5 / Richard Hick 1,5 = zusammen 6,5 Punkte und Saskia Pohle 5 Punkte erfolgreich war. Im parallel laufenden ewigen Duell der schlauen kleinen  Peglau-Schwestern hatte im April noch Charis mit 3,5:2,5 gegen Dora die Nase vorn, nun im November lautet der Endstand 6 : 6 unentschieden.  Charis wurde übrigens bestes deutsches Mädchen bei der kürzlich stattgefundenen IEM U8 in Sebnitz, was bei Beginn des Lehrgangs gebührend gewürdigt wurde.  

SAM 3023So begann es nach der Begrüßung gleich mit dem Ausspielen einer vorgegebenen Endspielstellung wechselweisse mit Weiß und Schwarz mit Aufschreiben und jeweils 10 Minuten Bedenkzeit. Dank der eingespielten Routine wussten auch alle immer gleich, wie es von der Organisation her weiterzugehen hatte, was für mich als Alleinunterhalter dieses Lehrgangs eine echte Arbeitserleichterung mit sich brachte. Nach jeder Doppelrunde wurde das absolvierte Endspiel am Demobrett von mir ausführlich besprochen, ehe zur nächsten Runde oder zum nächsten Programmpunkt übergegangen wurde.

Zwischendurch wurde ein Videoclip mit Daniel King vorgespielt, worin er die Aussage von Exweltmeister Garri Kasparow unterstrich, dass Bauernendspiele die am schwierigsten zu spielenden Endspiele überhaupt seien. Das gab mir gleich Gelegenheit zur Frage, der wievielte Weltmeister Kasparow denn gewesen ist, wo "der Dritte" als niedrigste Platzziffer genannt wurde. So viel Unkenntnis konnte ich natürlich nicht im Raume stehen lassen und gab den dabei sehr aufmerksam lauschenden Kindern einen kurzen Abriss der Abfolge aller Einzelweltmeister seit Wilhelm Steinitz bis hin zu Garri Kasparow, dem - wie sie durch Mitzählen feststellten -13. Weltmeister, der an einem 13. April geboren wurde und die 13 auch als seine Glückszahl ansieht.

Noch vor dem Mittagessen wurde der obligatorische Test mit 12 Aufgaben absolviert, wobei trotz meiner Mahnung, den eigenen Namen oben auf den Lösungsbogen zu schreiben, ein Blatt ohne Namen abgegeben wurde. Leicht fand ich heraus, von wem das Blatt war, und gab dem Betreffenden Gelegenheit, seinen Namen noch aufzuschreiben. Der kleine Scherzbold schrieb dann "Niemand" als seinen Namen hin, und ich konterte mit der Ankündigung, dem Leiter Leistungssport danach die frohe Botschaft melden zu können, dass "beim Lehrgang niemand null Punkte im Test hatte!". Die von allen wirklich erzielten Punkte konnte ich ganz allein natürlich nicht auf die Schnelle ermitteln, sondern werde sie später allen Telnehmern (aber nicht der Weltöffentlichkeit!) mitteilen.  

Nach dem Mittagessen ging es auf allgemeinen Wunsch wieder über die "Wackelbrücke" im Rosental hinauf zum "Wackelturm" auf dem Leipziger "Scherbelberg", wobei zwei Kinder nach dem halben Aufstieg den Mut verloren und in Begleitung von Frau Richter kehrt machten. Daher gibt es auch kein Foto mit allen Kindern oben auf der Plattform, sondern nur zwei mit allen auf dem Spielplatz.  

Kennen gelernt haben die TeilnehmerInnen am Nachmittag dann noch die aus Bauernendspielen entstehenden Gewinnstellungen von Polerio und von Lolli im Endspiel K+D vs K+D und einfachste Beispiele zum Thema "Gegenfelder" anhand auszuspielender Stellungen. Als Kuriosum gab es ein Bauernendspiel "Matt in 50 Zügen", welches auf dem Laptop-Bildschirm zelebriert wurde und allgemeinen Anklang gefunden hat.

Zur Verabschiedung kurz vor 17 Uhr gab es für alle noch Preise nach den Turnierergebnissen, auch für die weniger erfolgreichen Kinder, und angesichts der nahen Weihnachtszeit auch für Jede(n) einen Schokoladenweihnachtsmann, wobei auf rätselhafte Weise auch der Weihnachtsmann Nr. 16 unter den 15 Kindern verschwand und nie wieder auftauchte!

Also dann demnächst Frohe Weihnachten, möglichst auch mit einem Schachturnier!