SAM 6835Zum diesjährigen VfB Open (20. -25. März 2018) in Leipzig hatten sich fünf Kaderspieler/innen angemeldet: Leonard Richter (SGL),Alex Nguyen (SGL), Simon Burian (SK König Plauen), Laurin Haufe (SGL) und Miriam Weimert (SG Turm Leipzig), von denen ich die letztgenannten Vier im Turnier betreuen durfte und über sie hier berichte.

Für den Turniersieg kam natürlich keiner von ihnen in Betracht, aber Erfahrungen sammeln und Turnierhärte erwerben waren für alle erreichbare Etappenziele, und nebenbei vielleicht auch noch DWZ-/Elo-Punkte zuzulegen wäre wohl willkommen gewesen, wurde aber von keinem erreicht. Dennoch kann insgesamt eine positive Bilanz gezogen werden:

Alex Nguyen, vor drei Jahren mit 4,5/9 Punkten noch auf dem 46, Platz, vor zwei Jahren mit 5/9 nochmals auf Platz 46 und vor einem Jahr mit 5/9 auf Platz 29, schob sich diesmal als 13. der Setzliste mit 6,5/9 überraschend und verdient auf den 8, (3.-8.) Platz vor. Seine Elo-Leistung von 2129 bedeutet keinen Zuwachs, aber eine Bestätigung seiner Spielstärke. Er spielte das ganze Turnier sehr konzentriert und lieferte einige sehr Genuss bereitende Angriffspartien.

Simon Burian, in Leipzig zum ersten Mal dabei, fiel mir durch seine im Angriff und in der Verteidigung äußerst erfinderische und prinzipiell auf Sieg orientierte Spielweise auf, mit der er 5/9 Punkte und damit den 30. (23.-35.) Platz und eine Elo-Leistung von 2009 erreichte.

Laurin Haufe spielte nicht immer hochkonzentriert und ließ an einem Tag mit Doppelrunde beide Gegner im gewonnenen Endspiel trotz jeweils zweier Mehrbauern noch ins Remis entkommen, zeigte aber wenigstens Zähigkeit in diesen Endspielen. In Runde 8 lief er in eigentlich vorteilhafter Stellung mit dem König aus dem Schach geradewegs in ein einzügiges Matt, und in der letzten Runde ließ er sich von Kasimir Lieberwirth hoffnungslos einschnüren und verlor folgerichtig auch diese Partie. Mit 0 aus 2 fiel er dadurch am Schluss um etliche Plätze zurück und erreichte nur den 54. (53.-63.) Platz bei einer Elo-Leistung von 1850.

Einen Platz dahinter landete Miriam Weimert mit ebenfalls 4/9 Punkten und einer Elo-Leistung von 1767. Miriam spielte solide und sehr umsichtig, geriet aber mehrfach in Zeitnot und verlor auch manchmal etwas glücklos, und zwar gleich in der ersten und dann in der letzten Runde. Sie zeigte für meine Begriffe streckenweise ein außerordentlich gutes Stellungsverständnis, wodurch sie sich auch aus gedrückten oder kritischen Stellungen wieder befreien konnte.

Turniersieger wurden punktgleich und ohne Niederlage GM Mikael Simantsev und Dmitry Mischuk aus Charkow mit je 7,5/9 Punkten. Eine geradezu sensationelle Elo-Leistung vollbrachte Jasper Heinke von Empor Erfurt, der seine Elo-Zahl von 1934 um genau 400 Punkte übertraf, also eine Elo-Leistung von 2334 erreichte. Leonard Richter spielte das ganze Turnier über vorn mit und kam mit 6,5/9 Punkten und einer Elo-Leistung von 2247 auf Platz 7.

Meine Freude an der Betreuung aller vier Schützlinge war ungetrübt, denn diese zeigten sich bei den Analysen sehr interessiert und wissbegierig.