Die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften in Willingen 2023 sind Geschichte – mit 3 Titeln für die sächsische Delegation. Wir gratulieren den neuen Deutschen Meistern, Sally Elsayed Esam (u8w), Paula Czäczine (u12w) und Dora Peglau (u16w) und wünschen viel Erfolg bei den nun anstehenden internationalen Wettbewerben.

Nachfolgend ein kleiner Überblick über die Ergebnisse der sächsischen Teilnehmer in allen Altersklassen:

u18

Nachdem die beiden sächsischen Teilnehmer, Jakob Matthäi und Ruben Lutz, in der 8. Runde gegeneinander spielen mussten und in spannender Stellung remisierten, schloss Jakob sein Turnier mit einem Schlussrundensieg ab und wird sich sicherlich über den Gewinn einiger Elo-Punkte freuen können. Ruben verlor leider die letzte Runde und kam am Ende auf 3,5/9. Für ihn war es sicherlich ein lehrreiches Turnier, so dass er bei den nächsten Turnieren davon profitieren kann.

u18w

In der u18w setzte Alexandra Glowiak zum Schlussspurt an. Sie holte 3/3 aus den letzten Runden und brachte es schlussendlich auf eine starke Ausbeute von 5/9. Am Ende stand Platz 9 zu Buche. Auch hier gab es ein Sachsenduell – in der letzten Runde fiel ihr Mirjam Peglau zum Opfer. Sie kam mit 4,5/9 auf dem 11. Platz ein.

u16

Die vier sächsischen Teilnehmer lagen zu Beginn des letzten Drittels auf zum Teil sehr aussichtsreichen Plätzen. John Heinrich konnte sich noch Hoffnungen auf eine Platzierung auf dem Treppchen machen und Florentin Lübke war auf dem Weg eine Top-Ten-Platzierung zu erreichen. Nach wechselhaftem Verlauf gewann John seine vorletzte Partie und musste dann gegen Ivan Sidletskyi antreten. Nach Remisschluss verpasste er nur knapp das Treppchen und kam auf Rang 4 ein. Florentin gewann ebenfalls die Vorschlussrunde und remisierte in der Schlusspartie. Für ihn reichte es am Ende zu Platz 9. Luca Englert erreichte mit 4/9 den 20.Platz, genauso wie Charis Peglau, für die es zum 23. Platz reichte.

SiegerU16wu16w

Nach Siegen in der 7. und 8. Runde vollendete Dora Peglau souverän ihr Turnier mit einem Remis in der letzten Runde, welches ihr einen insgesamt sehr souveränen Deutschen Meistertitel einbrachte. Jenny Ha-Linh Nguyen spielte ebenfalls ein starkes Turnier und erreichte mit dem 8. Platz eine Top-Ten-Platzierung. Ronja Jacobasch erreichte mit 4 Punkten den 20. Platz, Marie Ottlik mit 2,5 Punkten den 25. Platz.

u14

In der u14 konnten unsere Teilnehmer ein solides Ergebnis nach Hause bringen. David Fruth holte mit 5/9 das beste Ergebnis, wobei man sagen muss, dass hier sicher noch mehr zu holen wäre. Laertes Neuhoff kam am Ende auf 4,5/9 und wird mit dem Ergebnis wahrscheinlich nicht zufrieden sein – immerhin war er 8. in der Setzliste. Maxim Melestean gewann die letzten beiden Runden und kommt am Ende auf 4/9. Für ihn wird es sicher ein Turnier gewesen sein, welches einiges an Erfahrung gebracht hat. Lukas Daniel Steger musste in den letzten beiden Runden leider eine Niederlage einstecken und kam auf 3/9 – auch er wird sicher an Erfahrung gewonnen haben. Positiv hervorzuheben sind Daniels Einstellung und Arbeitseifer.

u14w

Cosima Müller war die einzige Starterin in dieser Altersklasse. Nach anfänglich gutem Start kamen einige Remisen dazu – wohlmöglich das eine oder andere Remis zu viel. Für die kommenden Meisterschaften muss daran gearbeitet werden, wobei dann im kommenden Jahr eine neue Chance in der u16w besteht. Mit Platz 9 steht am Ende aber trotzdem eine respektable Top-Ten-Platzierung zu Buche.

u12

In der u12 gab es für Arthur Herrmann vor der letzten Runde eine realistische Medaillenchance. In einer fünfstündigen Partie musste er sich allerdings seinem Gegner in einem schwierigen Turmendspiel geschlagen geben. Alles in allem trotzdem ein starkes Turnier, welches mit 5,5/9 für den 10.Platz reichte. Auch Timothy Radeke spielte ein starkes Turnier. Mit 5/9 kam er auf dem 25. Platz ein, wobei erwähnt werden muss, dass er die erste Runde nicht mitspielen konnte. Für Emilian Tomi waren es die ersten Deutschen Meisterschaften. Mit 3,5/9 kam er in der Nähe seines Setzlistenplatzes ein. Alles in allem ein gutes Ergebnis, so dass in den kommenden Jahren sicher mit unserem Teilnehmern wieder zu rechnen ist. Sowohl Arthur als auch Timothy können im kommenden Jahr in der u14 um vorderste Plätze kämpfen.

SiegerU12wu12w

Die u12w war sicherlich die aussichtsreichste Altersklasse. Quasi alle sächsischen Teilnehmerinnen waren Medaillenaspirantinnen bzw. außerordentlich aussichtsreiche Kandidatinnen für eine Top-Ten-Platzierung. Herauszustellen ist, dass bereits die Sachsenmeisterschaft in dieser Altersklasse an den vorderen Brettern mit der Deutschen Meisterschaft vergleichbar war. Am Ende errang Paula Czäczine mit 8,5/9 und bereits eine Runde vor Schluss souverän den Deutschen Meistertitel. Dabei gab es in der letzten Runde ein Sachsenduell, welches sie gegen Clara Mehner gewann, die bei einem Sieg ihrerseits, auf einem Medaillenrang eingekommen wäre. Für Clara reichte es dann am Ende für einen starken 6. Platz. Sie schlug wiederum in einem Sachsenduell Katharina Glotz in der siebten Runde, welche am Ende auf dem 23. Platz einkam. Mara Stiehler erreichte Platz 13 und Julia Fruth Platz 21.

u10

Paul David Peglau spielte das gesamte Turnier an den vorderen Brettern und hatte in der letzten Runde Medaillenchancen. Mit einem Remis in der Schlussrunde reichte es dann leider “nur“ für den undankbaren vierten Platz – trotzdem ein starkes Turnier und im kommenden Jahr wird in der u12 sicher mit ihm zu rechnen sein. Hannes Obermair und Cornelius Gruner spielten ein solides Turnier. Beide erreichten Mittelfeldplätze, wobei beide zum ersten Mal an einer solchen Großveranstaltung teilnahmen. Nun gilt es darauf aufzubauen. Yurii Ivashchenko musste sein Turnier leider krankheitsbedingt abbrechen.

u10w

In dieser Altersklasse war Klara Bacakova die aussichtsreiche Teilnehmerin. Noch vor der 10. Runde lag sie im Verfolgerfeld und konnte sich Hoffnungen auf eine Medaille machen. Leider musste sie gegen starke Gegnerinnen die letzten beiden Partien verloren geben und erreichte am Ende den 14. Platz. Lene Marie Lang gewann in den letzten drei Runden und erreichte mit 6/11 dieselbe Punktzahl wie Klara. Am Ende reichte es für den 16. Platz. Für Bui Havy Wieckowicz war es sicher ein sehr anstrengendes Turnier, zumal sie bisher noch kein Turnier mit 11 Runden über 7 Tage gespielt hatte. Mit 4,5/11 reichte es für einen Mittelfeldplatz.

u8

Die u8 stieg etwas später ins Turnier ein und spielte nur sieben Runden. Bruno hatte in der letzten Runde noch Medaillenchancen, musste aber auch gegen den Turnierfavoriten Konstantin Müller (DWZ 1568 in der u8 !!) antreten. Die Niederlage in der Schlussrunde ist deshalb sicherlich zu verschmerzen, wobei er sich am Ende trotzdem über einen starken 5. Platz freuen darf. Für Shravan Thirumal lief das Turnier nicht zur Zufriedenheit. An zwei gesetzt hatte er sich wahrscheinlich mehr als den 17. Platz vorgestellt. Jan Mudriievskyi erreichte mit 3/7 den 30. Platz.

SiegerU8wu8w

In dieser Altersklase lagen kurz vor Schluss alle Teilnehmerinnen noch auf aussichtsreichen Positionen. Bemerkenswert sind die Geschehnisse der letzten Runde. Nachdem es am ersten Brett zu einem schnellen Friedensschluss kam, wurde im Sachsenduell zwischen Sally Elsayed Esam und Anni Winkler der Meistertitel ausgespielt, wobei Sally nach zweistündiger Partie gewann. Für Anni reichte es am Ende für Platz 7, Esther Mudriievskyi erreichte Platz 10.

Offene Meisterschaften

Auch in den offenen Turnieren waren die sächsischen Teilnehmer zahlreich und erfolgreich vertreten. Erwähnenswert sind das gute Abschneiden von Lorenz Mehner, Frida Winkler, Julius Finck und Daniel Stiehler. Alle erreichten deutlich höhere Platzierungen als ihre Setzlistenplätze bzw. bekamen sogar Auszeichnungen in einer Kategorie. Erik Dotschuweit erreichte mit seinem 7. Platz sogar die beste Platzierung aller sächsischen Teilnehmer in den offenen Turnieren.

SachsenDelegation

Darüber hinaus wurde auch Henrik Teske mit der Auszeichnung „Trainer des Jahres 2022“ für sein Engagement bei der Schachfamilie Peglau geehrt.

Neben all diesen erfreulichen und erfolgreichen Fakten muss allerdings auch genannt werden, dass die Deutsche Schachjugend organisatorische Probleme hatte. Einerseits wurde das Sauerland Stern Hotel überbucht, weshalb u8-Teilnehmer ausquartiert werden mussten, anderseits kann registriert werden, dass Jahr für Jahr willkürliche Entscheidungen getroffen werden, die z.T. nicht einmal begründet werden. Hervorzuheben ist ein verbindliches Präventionsseminar, welches alle Trainer aller Landesverbände besuchen mussten, wobei die DSJ aber nicht in der Lage war angemessene Bedingungen für dieses Seminar vorzubereiten. Kurz und knapp – es gab zu wenig Stühle im Seminarraum und der Platz war auch sehr begrenzt, da etliche Teilnehmer es sich bereits auf dem Fußboden bequem machen mussten. Das dann einige unserer Trainer lediglich auf dem angrenzenden Terrassenbereich dieser Veranstaltung beiwohnen konnten, wurde dann durch den DSJ-Verantwortlichen Rickmann – trotz nachträglich erfolgter “Aussprache“ - mit zwei roten Karten geahndet. Weiterhin wurde von vielen Teilnehmern und Betreuern bemängelt, dass die Qualität der Verpflegung im Sauerland Stern Hotel von Jahr zu Jahr abnimmt – also weitestgehend nur noch aus Convenience-Produkten besteht. Dies ist für eine Sportveranstaltung unangemessen. Diese Punkte wurden durch die Delegationsleitung angesprochen, so dass wir hoffen, dass eine Besserung im kommenden Jahr eintritt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass dieses Jahr mit drei Meistertiteln außerordentlich erfolgreich war. Für die Zukunft besteht das Ziel nun darin, die vielen Top-Ten-Platzierungen in weitere Medaillen umzuwandeln!

Alle Ergebnisse sind hier zu finden: https://www.deutsche-schachjugend.de/2023/dem/lv/sachsen/