Der erste Tageslehrgang des Jahres 2013 in Leipzig fand wieder in der warmen Vereinsstube der Leipziger „Volksgesundung" statt, während es diesmal draußen echtes Winterwetter mit Schnee und Kälte gab, wie auf dem Bild wohl gut zu erkennen ist. Das Thema des Tages waren Damenendspiele (Teil 1) und als eingespieltes Trainerteam waren wieder Sandra Ulms und Burkhard Starke am Werke. In den letzten Stunden vor Beginn gab es vier krankheitsbedingte Absagen, so dass von den nominellen zwölf D2-Kaderspieler/Innen nur acht teilgenommen haben. Dazu kamen sieben zur Talentsichtung eingeladene Teilnehmer/Innen aus allen drei Spielbezirken.
Begonnen wurde wie gewöhnlich mit Warmmachen durch Ausspielen eines Damenendspiels ohne Bauern (aus einer Partie von Anand) mit 5 Minuten Bedenkzeit, wobei die meisten die Lösung „Mattsetzen des Randkönigs" geschafft haben. Allerdings war zuvor am Demobrett ein ähnliches Mattfinale zur Einstimmung vorgeführt worden. Nach einer Reihe von Hinweisen auf die Besonderheiten von Damenendspielen, deren typische Matt- und Pattstellungen sowie Dauerschach, Treppensteigen und Übergang in auernendspiele, unterbrochen durch Videoclips und im Schnellschach auszuspielende Stellungen zu den einzelnen Motiven, wurden mehrere Partien von Géza Maróczy, des größten Virtuosen des Damenendspiels und zwischen 1905 und 1907 erfolgreichsten Turnierspielers der Welt vorgeführt und gemeinsam analysiert.
Beim Test aus diesmal nur 1 x 12 Aufgaben nach dem Mittagessen und einer anschließenden Schneeballschlacht gab es deutlich bessere Ergebnisse als bei den letzten Lehrgängen. Den Vogel schoss hierbei Niklas Preißler ab, der bislang noch nie erzielte 100% erreichte, also bestens vorbereitet zum Lehrgang antrat, dessen Thema aber schließlich allen aus der Einladung bekannt war. Auch die beim letzten Lehrgang erfolgreiche Lena von Jan wies mit ihrem zweiten Rang ein stabiles Endspielverständnis nach. Kleine Preise empfangen konnten diesmal nur die besten Vier des Tests, aber das tat wohl der guten Laune bei der Verabschiedung keinen Abbruch. Zwischen Test und Auswertung wurde im Schnellschach noch ein Partiefragment aus einer am Vormittag vorgeführten Partie Maróczy - Marshall (Karlsbad 1907) ausgespielt, wobei die weiße Gewinnstellung durchaus nicht von allen auch zielstrebig zum Sieg verwertet wurde, was mir etwas zu denken gab. Zum Schluss bekamen alle Teilnehmer/Innen noch ein Merkblatt „Besonderheiten von Damenendspielen" mit den Hinweis in die Hand gedrückt, dass dieses Thema (Teil 2) auch am 22. Juni 2013 beim nächsten D2-Lehrgang noch einmal behandelt werde.