Die Deutschen Vereins-Jugendmeisterschaften (DVM) 2013 werden uns sicher lange in Erinnerung bleiben. Für die meisten natürlich wegen der schönen Erlebnisse während einer Deutschen Meisterschaft, bei der man alte Freunde wieder trifft und neue Freunde findet, und natürlich wegen der dabei persönlich erreichten Leistung oder des errungenen Erfolges mit der Mannschaft.
Mein Glückwunsch gilt daher zunächst den drei Medaillengewinnern! In der offenen Altersklasse U20w (Osnabrück) trat der Chemnitzer SC Aufbau '95 gleich mit 2 Teams an und belegte die Plätze 2 und 4! Die beiden Leipziger Mannschaften Schachgemeinschafte Leipzig (U16, Lingen) und BSG Grün-Weiß Leipzig (U10, Magdeburg) waren in ihren Altersklassen beide im Vorderfeld gesetzt und konnten diesen Platz im Endklassement auch verteidigen. Beide Teams erkämpften sich den 3. Platz.
Aber natürlich sind auch alle anderen Mannschaften Gewinner, denn sie haben sich bereits über die Sachsenmannschaftsmeisterschaften für die DVMs qualifiziert und gehören so zu den besten Mannschaften Deutschlands.
In weniger guter Erinnerung wird die Meisterschaft den Teilnehmern in Magdeburg bleiben, wo die Altersklassen U10, U14 und U14w im Maritim-Hotel bzw. der Jugendherberge stattfanden. Auf Grund mehrerer Krankheitsfälle mussten die Meisterschaften auf Anweisung des Gesundheitsamtes vorzeitig beendet bzw. abgebrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Altersklasse U10 bereits 6 Runden gespielt und das Turnier wurde mit der Tabelle nach der 6. Runde gewertet. Es belegte die BSG Grün-Weiß Leipzig die Plätze 3 und 34, USV TU Dresden den 10. Platz und Oberland die Plätze 17 und 41. Insgesamt waren 50 Teams aus ganz Deutschland angereist.
In der Altersklasse U14 lief zum Zeitpunkt des Abbruchs gerade erst die 5. Runde. Es gibt also nur 4 komplett gespielte Runden. Über das weitere Vorgehen wird die Deutsche Schachjugend entscheiden. Für die beteiligten sächsischen Mannschaften, insbesondere SV Muldental Wilkau-Haßlau und SV 1919 Grimma, die sich in der Altersklasse U14w gute Chancen auf den Meistertitel ausrechneten und lange auf dieses große Ziel hingearbeitet haben, sowie die SG Grün-Weiß Dresden, die zum Zeitpunkt des Abbruchs auf einem 3. Platz bei U14 lag, ist die Enttäuschung verständlicherweise sehr groß. Markus Bindig (SV Muldental Wilkau-Haßlau) hat seine Eindrücke aus Magdeburg in einem Bericht zusammengefasst.
Weiterhin wurde in Osnabrück (U20 + U20w), Lingen (U16) und Lichtenfels-Schney (U12) gespielt. Ich selbst war mit der U12-Mannschaft der SG Turm Leipzig unterwegs und habe gemeinsam mit dem U12-Sachsenmeister TuS Coswig 1920 eine perfekt organisierte Meisterschaft erlebt. Vielen Dank dafür an Klaus Wiemann und sein Organisationsteam vom SV Seubelsdorf, an Klaus Steffan, der die Meisterschaft hervorragend im Internet präsentierte und an Alexander Wodstrschil, der als Schiedsrichter souverän agierte und auch auf Grund des fairen Verhaltens aller Spieler und Betreuer überhaupt keine Probleme hatte. Am Ende belegten die Coswiger Platz 7 und die Türmer aus Leipzig den 14. Platz.
In Osnabrück richtete der Hagener SV zum wiederholten Male die DVMs U20 und U20w aus. Alles war bestens organisiert. Neu in diesem Jahr war eine Live-Übertragung der U20 und von 4 Brettern bei U20w. Auch hier hatten die Schiedsrichter der DSJ alles bestens im Griff, auch wenn das Turniergericht das eine oder andere Mal in Aktion treten musste, z.B. zur Auslegung der DSJ-Spielordnung, wonach nur anwesende Spieler in die Startrangliste aufgenommen werden dürfen. Doch durch die parallel stattfindende WM in Dubai gab es Ausnahmeregelungen.
Die sächsischen Mannschaften betraf dies nicht. Sie belegten die Plätze 11 (U20, TuS Coswig 1920), 2 und 4 (U20w, Chemnitzer SC Aufbau '95) sowie Platz 10 (U20w, SC Leipzig-Lindenau).
Auch in Lingen an der Ems (das ist kurz vor der Niederländischen Grenze) war alles bestens organisiert. Schon vor zwei Jahren fand hier die DVM U14 statt und mit dieser Erfahrung war auch die Durchführung der DVM U16 absolut kein Problem! Aus Sachsen spielten die Schachgemeinschaft Leipzig (Platz 3) und der SC Einheit Bautzen (Platz 19) mit.
Am Ende ging es hier an der Tabellenspitze ganz eng zu. Gleich 3 Mannschaften hatten 11 Mannschaftspunkte. Zwei davon dazu noch die gleiche Brettpunktzahl und eine völlig identische Buchholzwertung. Da auch die gleiche Anzahl von Siegen errungen wurde, musste die Berliner Wertung ausgerechnet werden und der SK Wildeshausen setzte sich so ganz knapp gegen den Gastgeber SV Lingen durch. Die SG Leipzig wurde verdienter Dritter.
Verbesserungswürdig war nach meinem Eindruck die Organisation der DVMs durch die Deutsche Schachjugend (DSJ). Dies fing bereits mit einem viel zu späten Veröffentlichen der Ausschreibungen und dem zu späten Versenden der Zugangsdaten zum DVM-Meldeportal während der sächsischen Herbstferien an. Zwangsläufig mussten Meldefristen verlängert werden. Die Ausrichter der DVM U12 haben zudem eine Turnierdatei mit falschen Wertzahlen und falschen Einstellungen erhalten. Auch die Präsentation der Paarungen und Tabellenstände auf der DSJ-Internetseite war teilweise fehlerhaft.
Weitere Informationen und alle Ergebnisse findet ihr im DVM-Portal der Deutschen Schachjugend: http://www.schachgemeinschaft-leipzig.de/2013/12/dvm-u16/.