Eltern vor dem Eingang der VeranstaltungshalleFünf von neun Runden sind in Rumänien nun gespielt. Karl Böhm (U10) vom SV Muldental Wilkau-Haßlau und Julia Bui Ngoc Han (U14w) vom SV Dresden-Leuben sind als sächsische Spieler mit dabei. Am Sonntag, den 10.9. ist ein spielfreier Tag und Zeit zum Kraft tanken für die letzten vier Partien der Europameisterschaft.

 

Hier ein kurzer Bericht wie Karl Böhm vom SV Muldental Wilkau-Haßlau seine erste Europameisterschaft bisher erlebt:

Genau vor einer Woche am 3.9. startete Karl mit dem Flugzeug zur EM. Schon am späten Nachmittag kam er gemeinsam mit der deutschen Delegation im Austragungsort Mamaia an. 32 Spieler vertreten Deutschland bei dieser EM.

Am ersten Tag stand vormittags Relaxen auf dem Plan. Der Urlaubsort Mamaia am Schwarzen Meer bietet dafür ideale Bedingungen. Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es natürlich an den Strand. Die Saison ist zwar schon vorbei, aber das heißt nur, die Strände sind leer und man hat viel Platz. Nachmittags fand dann das erste Training für Karl mit seinem Trainer vor Ort statt. Karl Böhm wird während der EM von Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler schachlich betreut.

Am 5.9. ging es dann endlich los. Die Ausrichter in Rumänien stellten eine tolle Eröffnungsfeier auf die Beine. Für Karl war es die erste dieser Art. Jedes teilnehmende Land wurde einzeln mit seiner Flagge begrüßt – eine kleine Flaggenkunde der insgesamt 46 europäischen Länder, die bei dieser EM vertreten sind. Natürlich gab es auch eine Ansprache und Danksagungen. Gesang und Tanzdarbietungen rundeten die fast einstündige Feier ab.

In Karls Altersklasse U10 kämpfen 143 Spieler aus 43 europäischen Ländern um die Punkte. Insgesamt sind über 1100 Nachwuchsschachspieler in den Altersklassen U8 bis U18 am Start. Zum Turnierort, einer großen, modernen, hellen Veranstaltungshalle, werden alle Teilnehmer mit Shuttlebussen gefahren und kommen damit auch immer bequem zurück in die Hotels.

Kurz nach Mittag war die erste Runde ausgelost. Für Karl Böhm hieß der erste Gegner Rondo Mikko aus Estland. Nach einer kurzen Vorbereitung ging Karl ans Brett, konnte jedoch keinen Punkt holen. Im 14. Zug übersah er leider eine Möglichkeit zum Gewinn und anschließend fand er nicht die besten Züge im Endspiel. Diese Niederlage schmerzte zwar, aber Karl kam schnell darüber hinweg.

Zweite Runde gegen MaltaIn der zweiten Runde trat Karl gegen Luke Fleri aus Malta an. Es kam mit harter Theorie Schottisch aufs Brett, was Karl seinen ersten Sieg einbrachte.

Runde drei bescherte Karl den berühmten Namen Anand als Gegner. Aber dieser kam aus der Schweiz und hieß mit Vornamen Aryan. Nach einer langen Partie war Karl zufrieden mit dem Remis. Doch bei der Analyse stellte sich heraus, dass die Partie eigentlich die Chance für Karl auf den zweiten vollen Punkt hatte. Aber wie es so ist, manchmal sieht man seinen Vorteil am Brett einfach nicht. Trotzdem ärgerte Karl sich natürlich über den vergebenen Sieg.

Karl im EM TShirtDiesen Sieg holte Karl sich dann in Runde vier souverän gegen Eduard Mihai Berechet aus Rumänien. Nicht nur darüber konnte Karl sich freuen, sondern auch über ein T-Shirt zur EM, welches alle Teilnehmer an diesem Tag geschenkt bekamen.

In der fünften Runde wurde Karl gegen Savva Sustov aus Moldawien ausgelost. An ihm hatten sich bereits zwei deutsche Teilnehmer die Zähne ausgebissen. Der aktuelle deutsche U10-Meister konnte ihm nur ein Remis abringen und der Viertplatzierte der Deutschen Einzelmeisterschaft U10 verlor am Vortag gegen ihn. Aber der Trainer bereitete Karl mit Sizilianisch optimal vor. Die Eröffnung kam aufs Brett und Karl konnte einen Sieg für Deutschland holen.

Aus den ersten fünf Runden hat Karl Böhm in der Altersklasse U10 3,5 Punkte erkämpft. Dies bedeutet momentan einen Platz im vorderen Drittel des Teilnehmerfeldes. Wir blicken gespannt auf den zweiten Teil der EM.